Was ist der Unterschied zwischen einem Verlobungs- und einem Ehering?

Was ist der Unterschied zwischen einem Verlobungs- und einem Ehering ?


Zwischen ein em Verlobungs- und einem Ehering gibt es mehr Unterschiede als möglicherweise vermutet.
Manche Differenzen sind offensichtlicher als andere. Einige stützen sich auf jahrhundertalte Traditionen und andere sind eher praktischer Natur. 
Grundsätzlich unterscheiden sich die beiden Ringe in der Bedeutung, dem Aussehen und darin, an welchem Finger sie getragen werden. Eine weitere Frage, die sich viele stellen: Müssen Ehe- und Verlobungsring eigentlich zusammenpassen? 

Foto: istock - Fischer Trauringe

 

Die Unterschiede zwischen Verlobungs- und Ehering in der Übersicht

Generell unterscheiden sich Ehe- und Verlobungsring natürlich in ihrer grundlegenden Bedeutung voneinander. Die Basis hierfür lässt sich bereits im Mittelalter finden. 


Unterschied Nr. 1: Die Bedeutung der Ringe

Die Tradition, seiner Angebeteten (bzw. seinem Angebeteten) einen Verlobungsring zu überreichen, reicht weit zurück bis ins Mittelalter. In der damaligen Zeit verlief die Hochzeitsplanung ein wenig anders als zur heutigen Zeit. Eine Heirat wurde in den meisten Fällen nicht aus inniger Liebe und Zuneigung zueinander gefeiert. Oft ging es einfach schlussendlich darum, den Mann zu wählen, der die beste Mitgift zu bieten hatte.

Bei ihr handelte es sich um eine Art Geschenk, das dem Bräutigamsvater (oder dem Paar) vom Brautvater gegeben wurde. Besagte Mitgift bestand meistens aus Geld, Vieh oder einer Grundstücksfläche. Bei der Verlobung hatte die Verlobte meist kein Mitspracherecht. Ihr wurde damals in den meisten Fällen nur gesagt, ob sie verlobt sei oder nicht. Der Verlobungsring diente dazu, anzuzeigen, ob die betreffende Frau vergeben war.

Heutzutage wird glücklicherweise aus Liebe geheiratet. Jedoch hat sich die Tradition des Verlobungsringes weiter bis in die moderne Zeit durchgesetzt.

Die Zeit der Verlobung endet mit der Eheschließung.

Eine feste Standardregel gibt es hier nicht. Wie lange das Paar verlobt sein möchte, bleibt ihm selbst überlassen.

Der Umgang mit der Ehe war im Mittelalter ebenfalls eher neutral. Auch hier wurde eher praktisch als romantisch gedacht. Nach der Hochzeit war es nicht mehr die Aufgabe des Vaters, sondern die Aufgabe des Mannes, die Frau zu beschützen. Ein Ehering unterstrich in gewisser Weise eine Art „Besitzanspruch“.

Erst im Wandel der Zeit bekam der Ehering eine neue und auch romantischere Bedeutung. In der Zeit, in der nicht sicher war, ob der Mann wieder lebend heimkehren würde, weil er beispielsweise in den Krieg ziehen musste, galt der Ehering auch als finanzielle Absicherung. Sein Wert konnte bis zu drei Monatsgehälter des Mannes betragen. Im Todesfall konnte die Frau den Ehering einlösen und sich somit über einen gewissen Zeitraum versorgen.

Heutzutage ist der Ehering ein symbolisches Zeichen für die ewige Treue geworden und hat mit dieser Art der Sicherheit nichts mehr zu tun. 


 

Unterschied Nr. 2: Das Design und die Optik

Ein Verlobungsring wird meistens von der Frau bis zur Eheschließung getragen. Besonders beliebt sind hierbei die eher schlichten Ringe mit einem oder mehreren Edelsteinen. Oft bildet besagter Edelstein den Mittelpunkt des Ringes. Es ist aber auch möglich, sich – wenn beide einen Verlobungsring tragen möchten - für Ringpaare zu entscheiden. Ein solches „Set“ besteht meistens aus einem eleganten und funkelnden Ring für Sie und einem schlichten Design für Ihn.


Klassische Eheringe sind heutzutage etwas schlichter als Verlobungsringe. Es zeigen sich jedoch auch Unterschiede in den Materialvorlieben. Bei Eheringen wird oft auf Gold gesetzt, während bei Verlobungsringen oft auf andere Edelmetalle zurückgegriffen wird. Ausnahmen gibt es selbstverständlich immer. Edelsteine, die in einen Ehering integriert werden sollen, werden meist in den Ring selbst eingelassen, damit das – ansonsten schlichte – Design noch besser zur Geltung kommen kann. 

Unterschied Nr. 3: Die Tragweise

Traditionellerweise werden Verlobungsringe am linken Ringfinger getragen. Eheringe finden ihren Platz hingegen auf dem rechten Ringfinger. Dass der Ehering an der rechten Hand getragen wird, ist auf ein Bibelzitat zurückzuführen. Hier wird die rechte Seite als die „gute und glückbringende Seite“ bezeichnet.

Das Paar wünscht sich somit Glück in der Ehe und hofft auf viele gemeinsame, glückliche Jahre.

Mittlerweile ist diese Verbindung zwar nicht mehr so präsent wie es früher der Fall war, aber die Tradition ist bis heute noch erhalten geblieben. Viele Menschen tragen ihren Ehering sogar ganz automatisch rechts, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Umso spannender ist es dann für sie, sich mit der „Hintergrundbedeutung“ dieser Trageweise auseinanderzusetzen.

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Trauring Magazin
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